Ausgangsbeschränkung Tag 20-26 / Donnerstag 9.4. bis Mittwoch 15.4.2020
„So viele Dinge kommen zurück und sind wieder in. Ich kann es kaum erwarten, bis Moral, Respekt und Intelligenz wieder im Trend sind.“ – Denzel Washington-
Wertschätzung ist derzeit in aller Munde, war doch Wertschätzung nahezu aus der Mode gekommen. Viele Berufsgruppen erlangen während der Corona-Krise eine bisher nie dagewesene Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Die sogenannten Helden des Alltag. Es sind Menschen, die während der Corona-Zeit mit viel Engagement das Leben oder den Laden am Laufen halten. Ärzte, Schwestern, Verkäuferinnen, Polizisten, Bahn- und Busfahrer und viele mehr. Alle samt machen einen großartigen Job. Das steht außer Frage. Doch diese Menschen machen nicht erst seit 10 Wochen eine wichtige Arbeit, sondern seit Jahrzehnten. Diesen „Helden-des-Alltags“- Berufsgruppen wird oft seit Jahren das Berufsleben schwer gemacht. Sei es durch Kürzungen, Bürokratie oder sonstige beschränkende Maßnahmen, anstatt ihre Leistung zu respektieren sowohl in finanzieller als auch persönlicher Sicht. Wie hilfreich wäre es wohl, wenn der ein oder andere mal einen Jobtausch absolvieren würden wie in diesen zahlreichen „Doku-Serien“: Sortieren statt Deligieren, Machen statt Managen und so weiter. Andere Arbeits- und Lebensbedingungen kennenlernen, um die Menschen besser zu verstehen und anzuerkennen. Unabhängig von Job, beruflicher Position und Erfolg: gilt nicht allen Menschen immer eine besonderen Anerkennung? Wie wäre es überhaupt damit, den Mitmenschen mehr Wertschätzung entgegen zu bringen? Und dies auch unabhängig von dem was sie leisten. Wertschätzung ist ein grundlegendes Bedürfnis der Menschen und von erheblicher Bedeutung für ein erfülltes Leben. Sei es im Berufs- genauso wie im Privatleben. Mit dem was man erreicht, möchte man anerkannt und respektiert werden. Fehlt sie, scheitern Beziehungen, strauchelt der berufliche Werdegang, man brennt aus oder wird krank. Doch warum geht die Wertschätzung so oft verloren? Es wird sich zunehmend auf Status und auf materielle Dinge konzentriert. Die Belohnungssysteme im beruflichen Alltag sind lediglich auf die Bewertung und Honorierung von Leistung ausgelegt. Die Wertschätzung schrumpft damit nur auf einen Statuswert. Oder ganz banal: man versucht cool zu sein, verbirgt seine Gefühle, spielt die „heile Welt“. Je mehr „Likes“, desto cooler?! Doch Wertschätzung geht über die erbrachte Leistung und die Anzahl von „Followern“ hinaus. Es geht um die grundlegende Bedeutung von Wertschätzung. Diese betrachtet den Menschen als Ganzes, seine Persönlichkeit und Einzigartigkeit. Der Mensch so wie er ist. Egal ob reich oder arm, berühmt oder gewöhnlich, gebildet oder unbedarft. Echte Wertschätzung ist eine innere generell, anerkennende Haltung gegenüber eines anderen Menschen. Ein wertschätzender Umgang ist die Basis für jede gute Beziehung. Sei es mit dem Partner, der Familie, den Bekannten, dem Nachbarn, den Mitarbeitern, den Geschäftskollegen, den Fremden oder Freunde. Respekt und Freundlichkeit sind unverzichtbar. Anerkennung und Zuwendung dürfen nicht einstudiert wirken, sondern müssen echt sein. Ein „vorne Hui und hinten Pfui“ kommt irgendwann immer raus. Echte Wertschätzung signalisiert, dass der Gegenüber wahrgenommen wird, gesehen und gehört wird. Ist verbunden mit Respekt und drückt sich in bedingungslosem Interesse, Aufmerksamkeit und Freundlichkeit aus.
Alles Gute von Spörls
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